Stell dir vor, du betrittst ein Restaurant. Du wählst ein Gericht von der Speisekarte, der Kellner nimmt deine Bestellung auf und übermittelt sie in die Küche. Der Koch bereitet dein Essen zu und der Kellner bringt es an deinen Tisch – ohne dass du dich selbst um die Abläufe in der Küche kümmern musst. Genau so funktionieren APIs in der digitalen Welt.
Ob nahtlose Zahlungsprozesse im E-Commerce, automatisierte Geschäftsabläufe oder die Integration externer Dienste – APIs sind die unsichtbaren Helden der digitalen Transformation. Sie schaffen Verbindungen, erleichtern Innovationen und eröffnen Unternehmen völlig neue Möglichkeiten. Doch wie genau machen sie den Unterschied? Und warum ist eine gezielte API Strategie von entscheidender Bedeutung für den Geschäftserfolg?
Die Bedeutung von APIs: Warum sie den Unterschied machen können.
- Standardisierung: APIs bieten standardisierte Code-Bausteine, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Gemeinsam mit einer (automatisch) geschriebenen Dokumentation – beispielsweise über Swagger/OpenAPI – entsteht somit ein für alle Beteiligten leicht zugänglicher Austauschpunkt für verschiedenste Informationen.
- Wiederverwendbarkeit: Die Standardisierung von Schnittstellen begünstigt ihre Wiederverwendbarkeit. Wird eine API z.B. zunächst für die Kommunikation zweier interner Systeme entworfen, kann sie später auch einem Kunden gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden. Inhalt und Aufbau der API bleiben gleich, die Verwendung ändert sich.
- Öffentlichkeit: APIs werden veröffentlicht – das heißt, sie werden interessierten externen Parteien sowie Drittanbietern inklusive API-Dokumentation zugänglich gemacht. Dabei definieren Entwickler je nach Einsatzart deren Zugriffs- und Nutzungsregeln gleich mit. Ein interner Client erhält höchstwahrscheinlich mehr Rechte als ein externer Client.
- Entkopplung: Programmierschnittstellen fördern die Entkopplung von Systemen und Verarbeitungsschichten. Diese Entkopplung führt zu einer lockeren Architektur, in der die Funktionen der informationsverarbeitenden Elemente als separate Einheiten betrachtet werden können. Ein flexibles Management wird somit möglich – im Gegensatz zu einer monolithischen Architektur, in der Systeme in einer fest definierten Reihenfolge mit bilateralen Verknüpfungen nebeneinanderstehen.
- Skalierbarkeit: Im Rahmen einer Application Programming Interface Strategy bilden Standardisierung, Wiederverwendbarkeit und Skalierbarkeit einen Dreiklang. Das bedeutet, dass die Nutzungsintensität von API-Verbindungen problemlos herauf- und heruntergefahren werden kann. Steigt der Traffic, so bleibt die Schnittstelle nach wie vor dieselbe – lediglich die Rechenpower dahinter muss erhöht werden. In Zeiten von flexibel skalierbaren Cloud-Server-Umgebungen ist das kein Problem.
Was ist eine API Strategie?
Eine API Strategie ist ein strukturierter Plan für die Entwicklung, Verwaltung und Nutzung von APIs in einem Unternehmen oder einer Organisation. Sie dient dazu, eine API zu erstellen, diese API schnell und effizient bereitzustellen, zu sichern, und wirtschaftlich zu nutzen, um Geschäftsprozesse zu verbessern und neue Einnahmequellen zu erschließen.
Mehr Datenintegration, weniger Datensilos. 11 Vorteile einer erfolgreichen API-Strategie.
Skalierbare Anpassung und Wiederverwendbarkeit von Funktionen. Einfachere Integration von Partnern, Kunden und Systemen. Wettbewerbsvorteil durch schnellere Innovation. Egal, für welche Zwecke du APIs nutzt oder sie gar selbst entwickelst – eine gut durchdachte API-Strategie ist für die digitale Transformation von Unternehmen und modernes Software-Management unerlässlich. Entdecke, welche Vorteile eine maßgeschneiderte API Strategie, gepaart mit einem sorgfältigen API-Management, auch für dein Unternehmen haben kann.
1. Einfachere Automatisierung von Geschäftsprozessen.
Programmierschnittstellen ermöglichen den Austausch und die gegenseitige Bearbeitung von Informationen. Über Systeme, Anwendungen, Tools, Abteilungen, Lieferanten, Kunden und Partner hinweg. Sie können daher überall dort zum Einsatz kommen, wo Prozesse bisher durch Datensilos sowie die manuelle Verwaltung von Informationen verlangsamt wurden.
Durch die Integration verschiedener Systeme an verschiedenen Endpunkten mittels APIs können Daten ganz einfach per Klick gespeichert, versendet, empfangen, hoch- oder heruntergeladen, eingesehen und bearbeitet werden – sogar automatisiert. Zudem entfallen Fehler, die durch manuelle Datenverwaltung häufig entstehen.
Ein Use Case aus der Praxis.
Ein E-Commerce-Unternehmen verfügt für seinen Kernprozess „Shopping“ über eine Reihe von Systemen und Tools: die Shop-Website, ein Bestandsverwaltungssystem, ein API-Gateway zur Zahlungsabwicklung und ein CRM-System. Anstatt alle Tools eng miteinander per klassischer EDI-Schnittstelle zu integrieren, implementiert das Unternehmen eine API-geführte Integrationsstrategie. Es erstellt also eine Reihe von Programmierschnittstellen für jedes System.
Wie wirkt sich dies in der Praxis aus? Gibt ein Kunde auf der Website eine Bestellung auf, so sieht er über einen farblichen Indikator, ob der Artikel aktuell im Lager verfügbar ist. Dieser Indikator wird über die API der Bestandsverwaltung gesteuert. Nach der Bestellung wird in einem weiteren Schritt die API der Website verwendet, um die Bestelldaten an die API des Bestandsverwaltungssystems zu senden. Dieses aktualisiert dann die Bestände und schickt eine Bestätigung an die API der Website zurück. Daraufhin sendet die API der Website die Bestelldaten an ein API-Gateway, um die Zahlung zu verarbeiten. Dieses API-Gateway schickt eine Bestätigung zurück an die API der Website. Letzter Schritt: die Bestelldaten werden an die API des CRM-Systems gesendet, um einen Kundendatensatz zu erstellen und die Bestellhistorie zu verfolgen.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Welche Abteilungen sind strategisch in die Planung der API-Architektur mit einzubeziehen?
- Welche verschiedenen Anwendungen und Systeme kommen in meinem Unternehmen zum Einsatz?
- Welche Prozesse laufen zwischen den einzelnen Systemen ab?
- An welchen Stellen in meiner Infrastruktur müssen APIs integriert werden, um alle Systeme innerhalb des Unternehmens miteinander zu vernetzen und somit Prozessabläufe zu automatisieren?
2. Verbesserung der Datenqualität.
Das vorherige Beispiel zeigt, dass APIs nicht nur ein reiner Entkopplungspunkt für Daten verschiedener Formate sind, sondern auch – ganz entscheidend – für Geschäftsprozesse. Die Erstellung von APIs sollte also immer mit beiden Prozessschichten im Hinterkopf erfolgen. Denn wenn Unternehmen Daten von verschiedenen Systemen, Personen und Prozessen sammeln lassen, besteht immer die Gefahr, dass die gesammelten Daten Lücken und sogar Fehler enthalten. Ein integriertes Daten-Prozess-Denken kann daher die Datenqualität verbessern und so einen erheblichen Mehrwert bieten.
Ein Use Case aus der Praxis.
Ein Unternehmen nutzt eine API für die Aktualisierung der Kontodaten eines Kunden. Als dieser seine Kontodaten aktualisiert, gibt es ein Problem bei der Speicherung. Die API gibt nun nicht nur eine (oft kryptische) Fehlermeldung aus, sondern löst auch weitere erforderliche Prozesse aus: zum einen, dass der Kunde verständlich über das Problem informiert wird. Zum anderen, dass die IT-Abteilung alarmiert wird, um das Problem zu beheben.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Auf welche Anwendungen und Daten möchte ich mittels API zugreifen können?
- Für welche Prozessabläufe werden diese Daten verwendet?
- Welche Prozesse sollen wiederum automatisiert durch die API ausgelöst werden, wenn bei Dateneingabe oder Datenabruf ein Problem auftritt?
3. Schnellere Time-to-Value.
Programmierschnittstellen bieten einen standardisierten Code-Bausatz inklusive einer Dokumentation zur Veröffentlichung an. Damit öffnet der API-Anbieter sein System für alle und erklärt zugleich, wie man Zugang erlangen kann.
Anstatt also mühsam verschiedenste bilaterale Informationsaustauschprozesse für jedes System und jede Interessensgruppe (Lieferanten, Logistikdienstleister, Bestandsverwaltung usw.) zu programmieren, greift einfach jeder auf die zur Verfügung gestellte Schnittstelle zu. Dies garantiert nicht nur eine Einsparung von Programmier- und personellen Ressourcen, sondern unterstützt Unternehmen auch wesentlich dabei, Geschäftsprozesse schneller zum Laufen zu bringen und Umsatz zu generieren.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Welche (externen) APIs benötige ich für die Anbindung meiner Systeme und Interessensgruppen, um Prozesse schnell zum Laufen zu bringen?
- Wie sieht es mit der Sicherheit und Zuverlässigkeit der (externen) APIs aus, die ich verwenden möchte? Gibt es Mechanismen wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Autorisierung, und Überwachung (Monitoring)?
- Halte ich mit der Nutzung der (externen) APIs Richtlinien und Compliance ein?
4. Weniger fixe, mehr variable Betriebskosten.
API-gestützte Integration ermöglicht eine einfache Skalierung von Systemen, Abteilungen und externen Partnern. Steigt die Anzahl der angebundenen Umgebungen und Nutzergruppen – und damit der Traffic, der über die API läuft – verändert sich an der API-Technologie selbst nichts. Lediglich die Performance-Anforderungen an die zugrunde liegende Infrastruktur wachsen. Da diese aber inzwischen über Cloud-Server quasi nahtlos skalierbar ist, wandeln sich vormals fixe Betriebskosten zu variablen Betriebskosten.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Wie hoch ist die Anzahl der Systeme, internen Abteilungen und externen Partnern, die ich mittels API anbinden möchte?
- Welche Infrastruktur wähle ich (hardwarebasiert, virtuell, in der Cloud, oder hybrid), um bei der Anbindung neuer Systeme möglichst schnell und kostengünstig mehr Performance zur Verfügung stellen zu können?
- Welche zusätzlichen Maßnahmen kann ich einsetzen, um die Skalierbarkeit für hohe Lasten zu garantieren (z.B. Caching, Load Balancing usw.)
5. Leichtere Einbindung von Legacy-Systemen.
Eine Modernisierung veralteter Systeme im Live-Betrieb zur Vereinfachung des Datenaustauschs ist nie leicht. Maßnahmen wie das Retrofitting von z.B. Produktionsanlagen oder der Versuch, über verschiedenste Workarounds Altsoftware am Laufen zu halten, gleichen einer invasiven Operation an der Systemlandschaft.
Mit APIs hingegen können Alttechnik und veraltete Anwendungen über die Integration nur einer Schnittstelle schnell und einfach in die digitale Infrastruktur deines Unternehmens eingebunden werden.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Welche Legacy-Systeme laufen in meinem Unternehmen noch?
- Wie hoch ist der finanzielle und personelle Aufwand, diese Systeme und Applikationen mit moderner Hard- und Software zu ersetzen?
- Auf welche Altsysteme möchte ich auch zukünftig nicht verzichten? Lohnt es sich hier, das System via API anzubinden?
6. Ressourcenschonendere Entwicklung neuer Anwendungen.
Im Rahmen eines nachhaltigeren API Managements kann eine einmal definierte und für die externe Nutzung live gestellte Programmierschnittstelle für verschiedene Use Cases wiederverwendet oder kombiniert werden. Gleichzeitig ermöglichen Protokolle und Standards wie REST (Representational State Transfer) oder SOAP (Simple Object Access Protocol) eine einheitliche und gut dokumentierte Interaktion mit Systemen und Anwendungen.
Ein Use Case aus der Praxis.
Der Tracking-Status eines Pakets, der per API an die Paketdienstleister-App des Endkunden ausgegeben wird, kann auch intern als Controlling-Punkt dienen. Zum Beispiel, um zu verfolgen, wie lange der Versand dauert, nachdem das Paket die Rampe verlassen hat. Das bedeutet: Ein und derselbe Datenpunkt bietet viele Einsatzmöglichkeiten – die Fixkosten der Entwicklung und des laufenden Betriebs verteilen sich somit über mehrere Anwendungen.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Welche Anwendungsfälle sollen mit der API abgedeckt werden?
- Welcher Standard (REST, GraphQL, gRPC) ist für die Wiederverwendbarkeit meiner API am besten geeignet?
- Möchte ich tracken, wie Benutzer die API nutzen, um neue Anwendungsfälle herauszufiltern?
7. Erhöhte Anpassungsfähigkeit und einfachere Wartung.
Wie bereits erwähnt, schafft API-gestützte Integration durch die Entkopplung von Systemen und Verarbeitungsschichten eine lose Architektur, die es einfacher macht, eine Komponente zu verändern oder zu ersetzen – ohne die Funktionsweise der anderen zu beeinträchtigen. Dies vereinfacht die Anpassung an sich ändernde Geschäftsanforderungen enorm.
Auch die Wartungsfähigkeit von Infrastrukturen wird erhöht. Fällt eine Systemkomponente aus – egal ob geplant oder ungeplant – bricht nicht sofort das Gesamtsystem in sich zusammen. Und, logisch, es ist leichter, kleinere Bestandteile zu warten als ein gesamtes System.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Wie interagieren meine Systeme bisher miteinander?
- Gibt es Stellen in meiner Infrastruktur, in der Systeme und Anwendungen so voneinander abhängen, dass kritische Geschäftsprozesse zum Erliegen kommen, wenn ein Teil ausfällt?
- Habe ich die personellen und finanziellen Ressourcen, längerfristige Downtime großer Teile meiner Infrastruktur aufzufangen?
8. Unterstützung von Microservices-Architekturen.
API-Schnittstellen sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil beim Aufbau einer Microservices-Architektur. Im Gegensatz zu einer monolithisch aufgebauten Applikation, deren Module nicht voneinander trennbar sind, werden in Microservices-Architekturen einzelne Merkmale und Funktionen in separat abrufbare, kleinste Service-Bausteine unterteilt. Als sogenannte Backend-for-Frontend-Services können diese dann bedarfsabhängig über APIs miteinander kommunizieren.
Der Hauptunterschied zwischen einer Microservices-Architektur und einer monolithischen Applikationsarchitektur besteht darin, dass die einzelnen Komponenten oder Microservices-Bausteine auch in verschiedenen Clustern gehalten, betrieben und gewartet werden können.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Ist mein Gesamtsystem oder sind Teile meiner Infrastruktur monolithisch aufgebaut und damit äußerst störanfällig?
- Welche Vorteile kann mir die Umstellung auf eine Microservices-Architektur bieten?
- Welche Programmierschnittstellen benötige ich für die Anbindung der einzelnen Services?
9. Mehr Konzentration auf Kernaufgaben im Unternehmen.
API-Schnittstellen setzen Ressourcen frei, da sie manuelle Integrations- und Informationsaustauschprozesse entkoppeln. Zusätzliche Arbeitszeit steht zur Verfügung. Das wäre für jedes Management bereits ein positiver Faktor. Jedoch kann eine effektive Strategie zur Integration von Anwendungen und Daten via APIs noch einen Schritt weiter gehen.
Da immer mehr Unternehmen die Vorteile digitaler Ökosysteme im Rahmen einer 360-Grad-Sicht auf Daten zu schätzen wissen, wächst auch das Angebot verfügbarer und gut nutzbarer APIs auf dem Markt. Unternehmen können somit auf vielschichtige Informationskompetenz zugreifen, was auch die Frage „Make or Buy?“ aufwirft. Denn mit der Auslagerung einer nicht zum Kerngeschäft gehörenden API-Entwicklung entsteht mehr Raum für die Konzentration auf die eigentliche Mission.
Ein Anwendungsfall aus der Praxis.
Ein Lebensmitteleinzelhandel ist auf genaue Wettervorhersagen angewiesen, um die Bestellung frischer regionaler Lebensmittel für einzelne Filialen zu festzulegen. Durch den Zugriff auf eine Wetter-API kann der Einzelhändler diesen Prozess automatisieren.
Echtzeit-Wetterdaten werden in das Forecast-System eingespeist. Das spart nicht nur Zeit und reduziert den manuellen Aufwand zur Beschaffung von Wetterdaten, sondern erlaubt dem Einzelhändler auch eine genauere Auswahl und Bestellung von Obst und Gemüse – insbesondere bei kurzfristigem Wetterumschwung.
Die Vorhersagen können bis auf Filialebene heruntergebrochen werden um sicherzustellen, dass jede Filiale jederzeit über die richtige Menge an Bestand verfügt. Durch die Nutzung der Wetter-API kann sich der Einzelhändler auf Kernkompetenzen wie Kundenservice, Produktqualität und Ladendesign konzentrieren, anstatt Ressourcen für die Erfassung und Analyse von Wetterdaten aufwenden zu müssen.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- An welcher Stelle in meinem Ökosystem gibt es manuelle Tätigkeiten und Prozesse, die mittels API automatisiert werden könnten?
- Möchte ich die Erstellung einer API von meiner internen Softwareentwicklung vornehmen lassen, um APIs innerhalb des Unternehmens zu halten?
- Wo können und sollten Daten, Kompetenzen und Informationen in Zukunft besser von einem Partner bezogen werden, anstatt sie selbst zu entwickeln?
10. API-Entwicklung als Geschäftsstrategie.
Jedes Unternehmen, egal in welcher Branche und Größe, hält in seinen Systemen große Datenmengen vor. Diese Daten können – nach entsprechender Kombination, Aufbereitung und Konsolidierung – als Daten-Service für andere Unternehmen einen Business Value erbringen. Angebunden mittels eigens dafür entwickelter APIs.
Geschäftskompetenzen können so beispielsweise aus einem integrierten Partnernetzwerk gegen ein entsprechendes Entgelt geladen werden. Jeder Netzwerk-Teilnehmer bringt sein Know-how ein und stellt es den anderen zur Verfügung. Entweder nur kurzfristig für einzelne Transaktionen, möglicherweise aber auch dauerhaft.
Ein Use Case aus der Praxis.
Ein Logistik-Dienstleister verfügt über eine Fülle von Betriebsdaten einschließlich Informationen zur Echtzeit-Verfolgung seiner Lieferflotte, genauen Lagerbeständen und den Beladungsgrad seiner LKWs. Er beschließt, eine Reihe von APIs und API-Gateways zu erstellen, die auch Partnern und Kunden den Zugriff auf diese Informationen ermöglichen, und dafür eine Gebühr zu erheben.
So kann ein Einzelhandelsunternehmen, das seine Ware bei diesem LSP einlagert, die Schnittstelle gegen Gebühr dazu nutzen, eine Bestell-App für seine Filialmanager zu bauen. Diese zeigt in Echtzeit an, ob genug Ware vorhanden ist und von welchem Lager sie geliefert werden kann.
Denkbar ist auch, dass ein weiteres Unternehmen die Fahrzeugflotte des Logistik-Anbieters zur Belieferung seiner Endkunden nutzt und diesen die Echtzeit-Tracking-Daten zur Verfügung stellt. Ebenfalls gegen eine Gebühr für den LSP.
Durch die Erstellung und Monetarisierung von APIs entsteht somit eine Win-Win-Situation. Das API Management als digitaler Zusammenschluss verschiedener Partner schafft die Voraussetzung für die Umwandlung eines klassischen Unternehmens in eine digitale Plattform. Der oben genannte Logistik-Dienstleister erschließt aus seinen internen Informationen neue Einnahmequellen. Gleichzeitig profitieren dessen Partner und Kunden von den API-generierten Echtzeitdaten und -funktionen und optimieren ihre Abläufe und Dienstleistungsangebote.
In diesem Zusammenhang solltest du dir folgende Fragen beantworten:
- Welche Daten-Services wurden in meinem Unternehmen bisher lediglich intern genutzt?
- Welche Services sind auch für externe Partner interessant und können somit monetarisiert werden?
- Lohnt es sich hier sogar, ein dediziertes API-Team aufzubauen, um die Entwicklung verschiedenster APIs voranzutreiben und die Implementierung zu erleichtern?
11. Gesteigerter Business Value im gesamten Ökosystem.
Die eben beschriebene Geschäftsmodellinnovation gewinnt aufgrund ihrer Attraktivität immer mehr Anhänger. Je stärker Unternehmen ihre verschiedenen Geschäftsbeziehungen auf diese Weise vernetzen, desto dichter und vielfältiger wird das digitale Ökosystem. Das gegenseitige Bereitstellen und Verarbeiten von Informationsbausteinen steigert den Business Value, den die Netzwerk-Partner füreinander und für ihre Endkunden bieten können.
Ein Use Case aus der Praxis.
Nehmen wir Amazon als Beispiel. Amazon verfügt über eine etablierte API Strategie, die es B2B-Kunden (Hersteller, Händler) ermöglicht, über Programmierschnittstellen auf den riesigen Produkt- und Dienstleistungskatalog von Amazon zuzugreifen. Dieser API-gestützte Approach von Amazon hat dessen Customer Experience erheblich verbessert, da selbst über mehrere Plattformen, Geräte und Kanäle hinweg ein nahtloses Einkaufserlebnis angeboten werden kann. Beispielsweise, um Produktinformationen, Preise und Bewertungen auf den Hersteller- beziehungsweise Händler-Websites und deren mobilen Apps anzuzeigen.
Neben den Vorteilen für Endverbraucher ermöglicht Amazon aber auch Drittanbietern, ihre Produkte und Bestellungen direkt über die Amazon Plattform zu verwalten, ohne mehrere Systeme oder Prozesse durchlaufen zu müssen. Dadurch entsteht verkäuferseitig ein effizienter und schlanker Prozess, der wiederum zum Gesamterfolg des Amazon-Ökosystems beiträgt und den Geschäftswert für alle Beteiligten erhöht.
Eine API-Strategie entwickeln. Mit einem Inhouse API-Team.
APIs sind also ein zentraler Bestandteil jeder digitalen Strategie, für jedes Geschäftsmodell und jede Branche. Da sie für den internen oder externen Gebrauch eingesetzt werden können, sind ihre Rationalisierungs- und Umsatzpotentiale beachtlich.
Da APIs jedoch einem klar definierten Lebenszyklus folgen, sollten sie kein einmaliges Digitalisierungsprojekt bleiben, an dessen Ende sich niemand mehr zuständig fühlt. Die Entwicklung von APIs für externe Nutzer erfordert mehr Agilität als die Entwicklung von Schnittstellen, die für den internen Gebrauch bestimmt sind. Daher ist die Versuchung groß, mit einem Schnellstart-Projekt nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.
Wer aber das Denken in digitalen Strukturen im Unternehmen verstetigen und alle Potentiale aus seiner API-basierten Unternehmensstrategie heben möchte, sollte die Aufstellung eines dedizierten API-Teams in Betracht ziehen. Dieses kann entweder direkt abgestellt oder aufgebaut werden, oder aber sich als Teil einer Matrix-Arbeitsorganisation in das bestehende Organigramm eingliedern lassen.
API-Teams bestehen aus Mitarbeitenden, die mit ihren Fähigkeiten den kompletten API-Lebenszyklus vom Business Plan bis zum Retirement mitverfolgen können. Beispielsweise als Kombination aus Citizen Developers mit spezifischem Fachwissen und IT-Experten, die die Brücke in die technischen Abteilungen des Unternehmens schlagen. Gemeinsam kann dieses übergeordnete Team strukturiert und methodisch den Aufbau neuer APIs inklusive neuer Funktionen, Aktualisierungen sowie das operative API-Management vorantreiben.
Durch ein spezielles Team, das für die API-Verwaltung zuständig ist, stellt das Unternehmen sicher, dass das API-Design auf hohem Niveau erfolgt und gepflegt wird und mit der allgemeinen Unternehmensstrategie in Einklang stehen.
Keine API-Entwickler? Lobster unterstützt dich bei der Bereitstellung von APIs in deinem Unternehmen.
Der zielgerichtete Einsatz von Application Programming Interfaces bringt viele Vorteile und ist einer der Best Practices in Unternehmen, die Software entwickeln. Von der Kostensenkung über die Wachstumssteigerung bis hin zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle.
Sie sind daher essenzieller Bestandteil einer zukunftsorientierten, digital ausgerichteten Unternehmensstrategie. Für jede Organisation, in jeder Branche. APIs beschleunigen und erleichtern die Integration von Daten als Rohstoff, sodass die Prozesseffizienz insgesamt steigt. Gleichzeitig ermöglichen sie es, Daten als Ware abzusetzen und somit neue Umsatzströme zu eröffnen.
Die einzige Herausforderung auf dem Weg in ein effizientes API-Management mit einer robusten API-Strategie besteht darin, das bisherige Geschäftsmodell aus der API-Perspektive heraus zu aktualisieren. Doch dank der Lösungen von Lobster ist die Umsetzung selbst kein Roadblock mehr!
Lobster ermöglicht dir einen reibungslosen Einstieg in die Welt der Application Programming Interfaces und der API Economy als Netzwerk schnittstellengestützter Infrastrukturen.
Schnelle Implementierung. Eine zentrale Plattform, die Prozesse, Software und Daten von Beginn an zusammen verwaltet. Vorgefertigte API-Konnektoren für unterschiedliche Systeme und Hersteller. Die Lobster Data Platform verbindet als echter „Universal-Stecker“ alle internen und externen Systeme und Applikationen, von klassischer IT über die Cloud über Maschinen bis hin zu IoT Devices. Damit dein Unternehmen die vielfältigen Vorteile einer API Strategie für sich ausschöpfen kann!