Wer kennt es nicht? Du hast ein tolles CRM, ein leistungsfähiges ERP und ein fancy neues Zeiterfassungstool – und trotzdem fühlt sich alles an, als würdest du Daten mit der Brieftaube verschicken. Warum? Weil deine Anwendungen nicht miteinander sprechen. Genau dafür ist die Integration von Anwendungen und Daten da. Statt mühsam manuell Daten von einer Anwendung zur anderen zu übertragen, lässt du deine Systeme einfach automatisch und intelligent zusammenarbeiten.
In diesem Beitrag erfährst du, was Application Integration ist, welche Methoden es hierfür gibt, und welche Vorteile die Anwendungsintegration mit sich bringt.
Was ist Application Integration?
Application Integration (Anwendungsintegration) ist der Prozess, unterschiedliche Softwareanwendungen innerhalb einer IT-Umgebung beispielsweise über Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) miteinander zu verknüpfen, sodass sie reibungslos kommunizieren und Daten austauschen können.
Für die Anwendungs- und Datenintegration werden dabei spezielle Integrationslösungen verwendet. Diese helfen Unternehmen mittels visueller Tools und Services, den Datenaustausch zwischen Systemen zu optimieren sowie Geschäftsprozesse und Workflows zu automatisieren.
Methoden der Application Integration.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Anwendungen zu integrieren. Die Auswahl hängt von der Größe des Unternehmens, der Zahl der zu verknüpfenden Anwendungen und der allgemeinen Komplexität der IT-Infrastruktur ab. Hier ein kurzer Überblick:
- Punkt-zu-Punkt (P2P) Integration: Diese Art der Integration verbindet zwei Anwendungen direkt und ohne Vermittlungsinstanz miteinander, meist über speziell programmierte Schnittstellen, aber auch als manuelle Integration. Typische Beispiele sind der Zugriff einer Applikation auf eine Datenbank, um Daten zu speichern oder abzurufen, oder der Import bzw. Export von Dateien.
- Integration über eine Middleware: Eine Middleware ist eine Integrationslösung, die als eine Art Brücke oder Vermittlungsinstanz zwischen den verschiedenen Unternehmensanwendungen sitzt, diese miteinander verbindet und die Datenflüsse überwacht. Neben der Möglichkeit, alle Anwendungen zentral zu steuern und verwalten, bieten solche Lösungen zudem oft die Umwandlung (Transformation) von Datenformaten und Protokollen. So können die verknüpften Softwareanwendungen unabhängig von der verwendeten Technologie nahtlos miteinander kommunizieren.
- Integration über die Cloud: iPaaS (Integration Platform as a Service) sind cloudbasierte Integrationsplattformen, die Tools und Services bieten, um Daten, Systeme und Anwendungen miteinander zu verbinden. Diese Integrationen werden dann wiederum genutzt, um Geschäftsabläufe und Workflows zu automatisieren. Manche iPaaS-Plattformen ermöglichen es zudem, selbst API-Schnittstellen zu erstellen und verwalten.
Exkurs: Die Königsklasse der Anwendungsintegration – Enterprise Application Integration (EAI).
Eine spezielle Form der Integration von Anwendungen ist die Enterprise Application Integration (EAI) bzw. Unternehmensanwendungsintegration (UAI). Sie konzentriert sich darauf, alle internen und externen Anwendungen, Prozesse und Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens über eine einheitliche Architektur zu verbinden und so ein digitales Ökosystem zu schaffen.
Der Fokus liegt hierbei auf „großen“ Anwendungen oder Systemen wie ERP (Enterprise Resource Planning), CRM (Customer Relationship Management), SCM (Supply Chain Management) oder BI (Business Intelligence).
Im Unterschied zur „herkömmlichen“ Application Integration bietet EAI eine umfassende strategische Herangehensweise und deckt verschiedene Anforderungen ab, die Unternehmen bei der Integration ihrer Anwendungslandschaft beachten müssen wie z.B.:
- Abbilden der Business-Logik (Business Process Modeling)
- Standardisierung (Formate, Protokolle, Datenmodelle)
- Business Process Management (BPM)
- Orchestrierung von Geschäftsprozessen
Skalierbarkeit und Performance der Infrastruktur - Sicherheit und Compliance des Gesamtsystems
5 Vorteile der Anwendungsintegration.
Die nahtlose, sichere und effiziente Verknüpfung verschiedenster Anwendungen stellt Unternehmen immer wieder vor große Herausforderungen. Sie lohnt sich aber auf jeden Fall, wie die folgenden Vorteile zeigen:
1. Datenaustausch in Echtzeit.
Einer der wesentlichen Vorteile der Application Integration liegt in der Möglichkeit, Daten in Echtzeit zwischen verschiedenen Systemen zu synchronisieren und auszutauschen. Dies ist besonders für Anwendungsfälle wertvoll, in denen aktuelle Informationen entscheidend für kritische Geschäftsabläufe sind, beispielsweise in der Logistik, der Fertigung oder der Finanzbranche.
Durch die Anwendungsintegration können Unternehmen z.B. Flotten- und Routenplanung in Echtzeit überwachen und anpassen, Materiallieferungen auf den Punkt die Produktionsstraße erreichen und Börsentransaktionen in Sekunden in die Wege geleitet werden.
2. Optimierung von Geschäftsprozessen.
Durch die Verknüpfung verschiedener Anwendungen können Daten direkt und ohne menschliche Steuerung von einem System ins andere fließen. Dies reduziert nicht nur Fehler durch manuelle Eingaben, sondern steigert auch die Produktivität und Effizienz der Prozesse erheblich.
Beispielsweise ermöglicht die Integration von CRM- und ERP-Systemen eine automatische Aktualisierung von Kundeninformationen über beide Systeme hinweg. Dies führt nicht nur zu einem verbesserten Kundenerlebnis, sondern optimiert auch datengetriebene Vertriebs- und Marketingstrategien. Ähnlich kann die Integration von HR-Systemen mit Zeiterfassungstools die Personalverwaltung vereinfachen und die Genauigkeit der Gehaltsabrechnung verbessern.
3. Automatisierung wiederkehrender Workflows.
Sind Anwendungen miteinander integriert, ist es ein Leichtes, zeitraubende, wiederkehrende Tätigkeiten wie z.B. den manuellen Upload oder Download von Daten oder das Übertragen von Daten aus Excel-Tabellen per Copy & Paste zu automatisieren und damit zu beschleunigen. Auf diese Weise können Mitarbeiter einiges an Zeit sparen, die sie wiederum für wichtige Aufgaben im Tagesgeschäft oder kreative Tätigkeiten nutzen können.
Zudem bietet die Automatisierung von komplexen Workflows die Möglichkeit, diese auch zu Zeiten anzustoßen, an denen kein Mitarbeiter vor Ort ist – z.B. nachts oder am Wochenende.
4. Schnellere Time-to-Market für neue Produkte.
Können Daten schnell und unkompliziert über verknüpfte Anwendungen ausgetauscht und aktuell gehalten werden, verschwinden Datensilos.
Abteilungen und Teams können leichter an einem Strang ziehen, um neue Produkte und Services zu entwickeln und datengetriebene Strategien für Vermarktung und Vertrieb aufzubauen. Damit erreichen auch neue Innovationen schneller den Markt, was einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen darstellen kann.
5. Verbesserte Sicherheit & Data Governance.
Die Integration von Unternehmensanwendungen über entsprechende Integrationstools ermöglicht nicht nur eine zentrale Steuerung und Verwaltung von Systemen, Daten und Workflows, sondern auch ein verbessertes Sicherheitsmanagement.
Durch Monitoring- und Logging-Funktionen kann z.B. überwacht werden, welche Benutzer auf welche Daten zugreifen oder ob es Unregelmäßigkeiten im Datenverkehr gibt. Und durch Verschlüsselung der Kommunikationswege haben Unternehmen insgesamt mehr Kontrolle über ihre Daten, wodurch sich auch Datenschutz- und Compliance-Vorgaben besser einhalten lassen.
Mit Lobsters Integration Platform as a Service Softwareanwendungen effizient integrieren.
Egal ob Desktop-Anwendungen, Mobile Apps, Web-Anwendungen, Cloud-Anwendungen bzw. SaaS-Anwendungen, Business Applications oder spezifische Anwendungen für bestimmte Branchen – mit der Lobster Data Platform bekommst du die richtigen Tools an die Hand, um alle deine Geschäftsanwendungen, Daten und Services schnell und sicher zu verbinden und so Prozesse zu optimieren und automatisieren.
Wir bieten dir Anwendungs- und Datenintegration auf Enterprise-Niveau: in der Cloud als iPaaS, on-premises in deiner lokalen Infrastruktur oder hybrid – du entscheidest, wo und wie du deine Anwendungen integrierst.
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