Kennzeichenattribut-Regel
Regeltyp - Kurzfassung
Zweck: Gilt als "bestanden", wenn die Auswertung der Kennzeichenattribute des Bezugsobjekts für mindestens einen der in der Regel ausgewählten Kennzeichentypen dem durch den Kennzeichenwert definierten Kriterium (ausgewählt: true oder abgewählt: false/nicht vorhanden) entspricht.
Die Kennzeichenattribut-Regel gilt als "bestanden", wenn die Auswertung der Kennzeichenattribute des Bezugsobjekts für mindestens einen spezifizierten Kennzeichentyp dem per Kennzeichenwert (true/false) definierten Kriterium entspricht:
Ist die Option Kennzeichenwert ausgewählt, dann gilt die Regel als "bestanden", wenn das Bezugsobjekt mindestens ein Kennzeichenattribut mit dem Wert true besitzt, dessen Kennzeichentyp im Parameter Kennzeichentyp ausgewählt ist.
Ist die Option Kennzeichenwert abgewählt, dann gilt die Regel als "nicht bestanden", wenn das Bezugsobjekt für jeden im Parameter Kennzeichentyp ausgewählten Kennzeichentyp ein Kennzeichenattribut besitzt, dessen Wert true ist.
►WICHTIG◄ Die Konfiguration "Kennzeichenwert abgewählt" definiert als Prüfkriterium für jeden im Parameter Kennzeichentyp ausgewählten Kennzeichentyp, dass dieser unter den Attributen des Bezugsobjekts mit dem Wert false oder nicht vorhanden sein soll. Sind unter Kennzeichentyp mehrere Typen ausgewählt, dann gilt die Regel insgesamt als "bestanden", wenn das Bezugsobjekt für mindestens einen ausgewählten Kennzeichentyp kein Kennzeichenattribut besitzt oder eines mit dem Wert false.
Als Bezugsobjekt kommen sinnvollerweise nur Entitäten in Frage, deren Typ den Besitz von Kennzeichenattributen unterstützt. Per Standard betrifft dies die folgenden Entitätstypen:
alle Geschäftstransaktionsobjekte (Allgemeines Geschäftsobjekt, Bestellungen, Manifeste, Sendungen und Zeitfensterbuchungen - s. Zeitfenstermanagement)
Positionen von Geschäftstransaktionsobjekten (Ausnahme: Manifestpositionen, die nicht als "Attributbesitzer" gelten)
►HINWEIS◄ Die Verwendung der Kennzeichenattribut-Regel für Bezugsobjekte, die (möglicherweise) keine Kennzeichenattribute unterstützen, sollte dringend vermieden werden. Die Regel liefert nicht für alle ungeeigneten Entitätstypen kategorisch den Wert "nicht bestanden". "Nicht bestanden" gilt die Regel nur zuverlässig für Bezugsobjekte, die dem Typ nach keine Entität (z. B. ein Client-Objekt) oder zwar eine Entität aber kein Attributbesitzer (z. B. ein Rolle) sind. Vor allem bei einer Prüfung gegen den Kennzeichenwert false kann das zu unerwarteten oder verwirrenden Ergebnissen führen, da die Regel für einige Typen aus der Gruppe der Attributbesitzer kategorisch als "nicht bestanden" gilt, während für andere Attributsbesitzer-Typen die Regel als "bestanden" gilt, weil ein Kennzeichenattribut "nicht vorhanden" ist, das sie gar nicht besitzen könnten.
Für die nachfolgenden Erklärungen wird davon ausgegangen, dass ausschließlich geeignete Bezugsobjekte verwendet werden, um die Komplexität der Darstellung zu reduzieren.
Der Parameter Kennzeichentyp ist rein technisch zwar optional sollte aber immer angegeben werden, damit sich ein sinnvolles effektives Prüfkriterium (s. Tabelle) ergibt.
Die Option Kennzeichenwert wird nur berücksichtigt, wenn mindestens ein Kennzeichentyp angegeben ist (s. Tabelle).
Kennzeichentyp |
Kennzeichenwert |
Effektives Prüfkriterium der Regel |
Kommentar |
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Das Bezugsobjekt besitzt mindestens ein Kennzeichenattribut mit dem Wert true, dessen Kennzeichentyp im Parameter Kennzeichentyp ausgewählt ist? |
typische Verwendung |
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Das Bezugsobjekt besitzt nicht für jeden Kennzeichentyp in der Auswahl für den Parameter Kennzeichentyp ein Kennzeichenattribut mit dem Wert true. |
typische Verwendung |
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unerheblich |
immer "bestanden" (für geeignetes Bezugsobjekt) |
begrenzt sinnvoll |
Konfiguration
Die Kennzeichenattribut-Regel erwartet ein Bezugsobjekt, das Kennzeichenattribute unterstützt (s. o.).
Der optionale Parameter Kennzeichentyp definiert eine statische Mehrfachauswahl für Werte aus der Dynamischen Aufzählung für den Kennzeichentyp. Die Auswahl bestimmt, welche Kennzeichenattribute des Bezugsobjekts das abhängig von der Option Kennzeichenwert definierte Kriterium ausgewertet werden soll. |
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Die Option Kennzeichenwert definiert das Prüfkriterium, das auf das Bezugsobjekt für jeden über den Parameter Kennzeichentyp spezifizierten Kennzeichentyp angewendet wird. Die Regel gilt insgesamt als bestanden, wenn das Prüfkriterium für den Kennzeichenwert für mindestens einen Kennzeichentyp zutrifft:
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Beispiel
Einfacher Anwendungsfall
Ein Zuordnungskriterium soll für Instanzen eines Entitätstyps "Sendung" greifen, die über den Kennzeichentyp "Stapelbar" oder "Paletten stapelbar" im Sendungskopf als stapelbar klassifiziert sind.
Konfiguration:
Die Kennzeichenattribut-Regel wird konfiguriert wie rechts abgebildet:
Innerhalb einer Übersicht für "Sendungen" veranschaulicht die für den Screenshot interaktiv ausgewählte Selektion, für welche Sendungen das Zuordnungskriterium zutrifft:
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Komplexerer Anwendungsfall
Ein Zuordnungskriterium soll wie im vorherigen Beispiel "erkennen", ob eine Sendung stapelbar ist. Allerdings kann die Einstufung diesmal nicht direkt aus Kennzeichenattributen im Sendungskopf abgelesen werden. Stattdessen sollen die Kennzeichenattribute der Typen "Stapelbar" und "Palette stapelbar" auf Positionsebene ausgewertet werden. Das Zuordnungskriterium soll insgesamt zutreffen, um eine Sendung als stapelbar einzustufen, wenn die Sendung keine direkte Position (mit Positionstyp "Standard") enthält, die nicht ausdrücklich als "Stapelbar" und/oder "Palette stapelbar" gekennzeichnet ist.
►ANMERKUNG◄ Solange die Sendung noch überhaupt keine "Standard"-Positionen enthält, soll sie ebenfalls als stapelbar gelten.
Konfiguration:
Die Regel für das Zuordnungskriterium kann wie rechts abgebildet konfiguriert werden:
►ANMERKUNG◄ In Verbindung mit dem Kennzeichenwert false können hier nicht einfach beide Kennzeichentypen in derselben Kennzeichenattribut-Regel eingesetzt werden, sonst würde eine Sendungsposition schon als nicht-stapelbar gewertet, wenn eines der beiden Kennzeichen false oder nicht vorhanden ist. Allerdings hätte die folgende alternative Konfiguration für die Regel im Regel-Listen Resolver denselben Effekt, mit einer einzigen Instanz der Kennzeichenattribut-Regel:
Entscheidend ist die Negation (s. Nicht-Regel) der Kennzeichenattribut-Regel die durch das Symbol "!" gekennzeichnet wird. Die UND-Verknüpfung rechts (nicht "Stapelbar" UND nicht "Paletten stapelbar") ist in der Alternative nur umformuliert als nicht ( "Stapelbar" ODER "Paletten stapelbar" ). Da innerhalb der Kennzeichenattribut-Regel eine ODER-Verknüpfung für die Prüfung je Kennzeichentyp gilt, ergibt dies eine schlankere Konfiguration. |
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