Eigene Übersichten

Eigene Übersichten können für Geschäftsobjekte und ausgewählte andere Entitätstypen (Benutzer, Firmen, Dokumente) konfiguriert werden.

Jede "Eigene Übersicht" definiert dabei einen spezifischen Kontext für die Auflistung von Entitäten des betreffenden Typs in einer View, die als Menüpunkt der Menüleiste von Lobster Data Platform / Orchestration verfügbar gemacht werden kann.

WICHTIG◄ Die vom System vordefinierte Standardübersicht für einen Entitätstyp erscheint nur, wenn zur Laufzeit keine Eigene Übersicht für diesen Typ zugeordnet ist.

Konfiguration

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Der im Feld Name (1) vergeben Name dient nicht nur dazu, die Eigene Übersicht als Konfiguration zu identifizieren, sondern vor allem auch für die folgenden Mechanismen:

  • Der Name (1) wird an den Kontext (2) mit einem Pipe-Symbol ("|") als Trennzeichen angehängt, um einen spezifischen Ausführungskontext für die Eigene Übersicht zu definieren, der zur Laufzeit als Viewname gilt.

  • Der Name (1) dient auch als Bestandteil eines Menüknotennamen, der abhängig von der Auswahl für den Menümodus (3) verwendet wird (oder nicht), um die Menüleiste zu erweitern.

  • Der Name (1) bedingt die Beschriftung eines Menüpunkts (sofern angezeigt) und der Titelleiste der geöffneten Übersicht entweder direkt oder über die Sprachverwaltung bzw. Firmenspezifische Sprachanpassungen.

Mit (4) kann eine visuelle Blase (Bubble) aktiviert werden, welche im zugehörigen Menüeintrag angezeigt wird und die aktuelle Anzahl an Einträgen in der Übersicht anzeigt. Diese Zahl wird automatisch aktualisiert und wird ebenfalls bei Quicklinkeinträgen angezeigt.
Wird diese Funktion aktiviert, blenden sich zusätzliche Einstellmöglichkeiten wie z.B. die Farbe der Blase ein. Diese kann auch berechnet werden. Dem Berechnungsausdruck wird dabei die Anzahl als Eingabewert übergeben.

Soweit ein spezifisches Icon (8) ausgewählt wird, wird dieses sowohl bei der Anzeige eines Menüpunkts als auch in der Titelleiste der geöffneten Übersicht berücksichtigt.

Die Einstellungen (5) (6) (7) und ggf. auch (9),(10) betreffen die Auswirkungen der Eigenen Übersicht auf die Anzeige von Detailansichten für den Entitätstyp. Die Auswahlmöglichkeiten werden unten in einem eigenen Abschnitt erklärt.

Auch die Varianten für den Menümodus (3) werden unten in einem eigenen Abschnitt erklärt.

Als Einschränkung (11) kann mit Hilfe von logischen Verknüpfungen eine mehr oder weniger komplexe Bedingung für die Suche (s. a. Abfragekonfigurator) von Entitäten in der Datenbank von Lobster Data Platform / Orchestration formuliert werden.

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  • Im Beispiel wird geprüft, ob das Feld "Aktiv" (active) einer Entität den Wert false enthält.

  • Die Übersicht listet mit dieser Einschränkung nur "inaktive" Entitäten auf.

HINWEIS◄ Die Eigene Übersicht definiert nur die "zeilenweise" aufzulistenden Dateninhalte (Entitäten) und nicht das Erscheinungsbild (Projektionen, Spaltendefinitionen, usw.) des in der View angezeigten Datengrids. Allerdings schafft die Eigene Übersicht über den Viewnamen einen "eigenen" Kontext, für den spezifische Datengrid-Einstellungen (s. Datengrid-Einstellungsübersicht) konfiguriert und zur Laufzeit zugeordnet werden können.

Eigene Übersichten müssen über den Button Zuweisen (12) im Ribbon mit mindestens einem Zuordnungskriterium verknüpft sein. Sie sind zur Laufzeit nur wirksam, wenn mindestens eines dieser Zuordnungskriterien im gegebenen Datenkontext zutrifft.

WICHTIG◄ Die Zuordnung von Menüpunkten für Eigene Übersichten erfolgt grundsätzlich nach dem All-Matching-Prinzip (s. Zuordnungskriterien), so dass sämtliche zur Laufzeit zugeordneten Eigenen Übersichten abhängig vom gewählten Menümodus (3) als Menüpunkt erscheinen können. Allerdings ist eine Besonderheit zu beachten: Ergibt sich für mehrere zugeordnete Eigene Übersichten derselbe Menüknotenname, dann zeigt die Menüleiste nur einen Menüpunkt an. Dieser bezieht sich auf die Eigene Übersicht, für die das Zuordnungskriterium mit der höchsten Priorität zutrifft. Bei gleichwertiger Priorität gibt die wird die Eigene Übersicht mit der höchsten ID bevorzugt. Eigene Übersichten, die den Menümodus "Versteckt" verwenden, werden dabei nicht berücksichtigt. In Bezug auf den individuellen Menüknotennamen greift also sinngemäß das Best-Matching-Prinzip, das auch das Erscheinungsbild des Menüpunkts (ggf. Lokalisierungseintrag und Icon (8)) bestimmt.

Menümodus

Der Menümodus (8) bestimmt den Effekt der Eigenen Übersicht auf das Erscheinungsbild der Menüleiste mit folgenden Optionen:

Menümodus

Wirkung

Beispiele

Standard

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Ein Menüpunkt für die Eigene Übersicht erscheint in der Ebene des Hauptmenüs, wo die Standardübersicht für den Entitätstyp erscheint, falls für den Entitätstyp keine Eigene Übersicht vorhanden oder anwendbar ist.

  • Übersichten für Geschäftsobjekte erscheinen per Standard in einem eigenen Menüpunkt je Geschäftsobjekt-Typ.

  • Übersichten für Firmen und Benutzer erschienen per Standard im Menüpfad Verwaltung / Konten

  • Übersichten für Dokumente erschienen per Standard auf der obersten Menüebene, sofern das optionale Modul installiert und lizenziert ist.

Falls ein Standard-Menüname angegeben wird, übersteuert dieser für die oben genannten Zwecke (Viewname, Menüknotenname und Sprachverwaltungs) den Wert von Name (1).

  • Sendungen / Express-Sendungen

  • Verwaltung / Konten / Inaktive Benutzer

  • Referenzierte Dokumente

(Lokalisierung für Eigene Übersicht unterstrichen)

Benutzerdefiniert

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Ein Menüpunkt mit dem Namen (1) für die Eigene Übersicht wird unter einem bestehen oder neu erstellten Menüpfad eingefügt.

  • Der Menüeintrag identifiziert den Pfad, in dem der Name (1) hinzugefügt werden soll.

  • Der Menüeintrag kann direkt eingegeben oder über das Auswahl-Symbol (rechts daneben) ausgewählt werden.

  • Im Pfad können interne Namen für existierende und hinzuzufügende Menüpunkte kombiniert werden (s. Beispiel rechts).

  • Ein Klick auf das Haus-Symbol links löscht das Feld, so dass als Einfügeposition wieder die oberste Ebene des Menüs ("Root") gilt.

HINWEIS◄ Die Menüpunktreihenfolge kann über die Sprachverwaltung bzw. Firmenspezifische Sprachanpassungen beeinflusst werden, in dem im Bundle menuPriorities eine Resource für den betreffenden Menüeintrag mit einem Prioritätswert als Lokalisierung versehen wird. Wenn der Menüeintrag einen benutzerdefinierten Bestandteil enthält, muss der Eintrag ggf. neu erstellt werden.

Im Beispiel (s. rechts und unten) müsste im Bundle menuPriorities die Resource administration/issues ergänzt werden, um den Menüpunkt "Prüfen!" an einer vom Standard (s. u.) abweichenden Rangposition im Menüpunkt "Verwaltung" anzeigen zu können.

Gewünschter Menüpfad: "Verwaltung / Prüfen! / Inaktive Benutzer"

  • Eigene Übersicht, die im vordefinierten Menüpunkt "Verwaltung" einen benutzerdefinierten Menüpunkt "Prüfen!" erzeugen und dort als Unterpunkt "Inaktive Benutzer" erscheinen soll.
    (s. Screenshots unten)

Name (1): INACTIVE_USERS
Menüeintrag: administration/issues

Beim Auswählen des Eintrags "Verwaltung" erscheint der interne Name administration automatisch als Menüeintrag.

  • Der benutzerdefinierte Eintrag issues wird nach einem Slash ("/") eingegeben, um einen benutzerdefinierten Untereintrag zu erzeugen.

Lokalisierungen können anschließend im Bundle custom für folgende Resource Names vorgenommen werden:

  • menu|issues → "Prüfen!"

  • menu|userOverview.INACTIVE_USERS → "Inaktive Benutzer"

HINWEIS◄ Das Bundle custom bietet außerdem eine Resource an, über die dem Menüpunkt issues ein Icon zugeordnet werden kann.


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Versteckt

Es wird kein Menüpunkt für die Eigene Übersicht hinzugefügt. Allerdings kann der betreffende Viewname z. B. über Öffne View (Formulardesigner) oder Öffne View (Aktion) adressiert werden, um die View automatisiert zu öffnen, sofern die Zuordnung (12) zur Laufzeit gewährleistet ist.

n/a

WICHTIG◄ Änderungen an der Menüleiste werden in der aktuellen Sitzung erst wirksam, wenn die Funktion Hauptmenü neu laden ausgeführt wird. Diese erscheint im Kontextmenü für Einstellungen oberhalb der Menüleiste:

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Einstellungen für Detailansichten

Eine Eigene Übersicht für einen bestimmten Entitätstyp stellt in der Regel auch immer eine Schnittstelle zum Öffnen einer "Detailansicht" dar, in der - abhängig von den anwendbaren Berechtigungen - Daten einer ausgewählten oder neu anzulegenden Entität angezeigt oder erfasst werden können.

Für Geschäftsobjekte sieht Lobster Data Platform / Orchestration jeweils eine Standardübersicht und eine Standarderfassungsmaske vor, die in der Menüleiste einem Menüpunkt untergeordnet werden, der den Typ des Geschäftsobjekts repräsentiert:

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  • Das Beispiel zeigt die Standardkonfiguration für ein Allgemeines Geschäftsobjekt des Typs "NEW".

  • Die Standard-Übersicht erscheint als Menüpunkt "New Overview", während der Menüpunkt "New Details" auf die Standarderfassungsmaske verweist.

  • Für ein Allgemeines Geschäftsobjekt stellt das System im Unterschied zu anderen Entitätstypen zwar keine Konfiguration für die Standarderfassungsmaske bereit, aber der Menüpunkt adressiert trotzdem bereits den Kontext (hier: de.lobster.scm.common.bto::CommonBTO|detailsWindow|NEW).

Per Standard - also solange keine besonderen Festlegungen konfiguriert werden - bezieht sich auch eine Eigene Übersicht für Geschäftsobjekte immer auf den Standardkontext für die Detailansicht, etwa wenn für eine ausgewählte Zeile im Datengrid die Ribbonfunktion "Neu" oder "Bearbeiten" gewählt oder ein Doppelklick im Datengrid ausgeführt wird. Der Zugriff auf die Detailansicht wäre also auch ohne einen eigenständigen Menüpunkt für "Details" gewährleistet, der beim Anklicken im Menü ohnehin nur die Neuanlage einer Entität unterstützt.

Menüpunkt für Details ausblenden

Die Option Menüpunkt Details ausblenden? (5) kann deshalb verwendet werden, um den per Standard vorgesehenen Zugriff auf die Detailansicht über die Menüleiste zu "unterdrücken". Konkret verschwindet der Details-Menüpunkt für einen Entitätstyp (hier: "New Details") aus dem Menü, wenn diese Option für alle zur Laufzeit zugeordneten Eigenen Übersichten für diesen Entitätstyp gesetzt ist. Die Formulierung "Wenn möglich ..." in der Beschriftung bezieht sich also sinngemäß darauf, dass "nichts dagegen spricht", den Menüpunkt auszublenden.

  • Sofern der übergeordnete Menüpunkt (hier: "NEW") in diesem Fall keine anderen Menüpunkte mehr aufweist, z. B. weil sämtliche zugeordneten Eigene Übersichten per Menümodus (3) "Versteckt" bzw. per "Benutzerdefiniert" woanders verortet sind, entfällt auch der übergeordnete Menüpunkt.

Detailansicht mit Übersicht kombinieren

Eine View für eine Übersicht kann neben dem Listenbereich mit dem Datengrid auch einen integrierten Detailbereich beinhalten, in dem Detaildaten für eine ausgewählte oder neu anzulegende Entität auf das Layout einer zugeordneten Erfassungsmaske (bzw. einen Systemstandard für den Entitätstyp) abgebildet werden. Diese Konzept wird als "kombinierte Ansicht" bezeichnet. Es kommt für einige Entitätstypen (z. B. Benutzer und Firmen) per Standard zum Einsatz, kann aber für eine Eigene Übersicht auch gezielt konfiguriert werden, in dem die Option Kombinierte Ansicht (7) gesetzt wird.

Das Setzen der Option Kombinierte Ansicht (7) hat folgende Auswirkungen:

  • Oberhalb des Datengrids in der geöffneten View für die Eigene Übersicht wird ein Detailbereich vorgesehen, in dem das zur Laufzeit zugeordnete Layout einer Erfassungsmaske oder die Meldung "Keine Maske gefunden" erscheint.

  • Im Viewnamen, der den Kontext innerhalb der geöffneten Eigenen Übersicht definiert, erscheint anstelle des Schlüsselworts listSearchWindow das Schlüsselwort listDetailsWindow. Dieser Umstand muss berücksichtigt werden, wenn für den Kontext der Eigenen Übersicht bereits spezifische Ribbon-Makros, Datengrid-Einstellungen, etc. bestehen. Diese müssen entweder entsprechend geändert oder ggf. dupliziert und angepasst werden, damit diese Festlegungen weiterhin greifen.

Detailansicht mit spezifischem Kontext

Die Option Spezifische Detailansicht (6) kann nur ausgewählt werden, wenn die Option Kombinierte Ansicht? (7) abgewählt ist. Für eine kombinierte Ansicht gilt ohnehin der Kontext der Eigenen Übersicht (listDetailsWindow).

Das Setzen der Option Spezifische Detailansicht (6) hat folgende Auswirkungen:

  • Es erscheinen weitere Optionen für die Konfiguration, nämlich die Option Spezifischer Kontext (9) in Verbindung mit der Möglichkeit ein spezifisches Details Icon (10) auszuwählen.

  • Zur Laufzeit tritt anstelle des Standardkontexts für die Detailanzeige (im Beispiel: de.lobster.scm.common.bto::CommonBTO|detailsWindow|NEW) ein spezifischer Kontext (Viewname), der den Namen der Eigenen Übersicht einbezieht (im Beispiel: de.lobster.scm.common.bto::CommonBTO|detailsWindow|NEW|myContextDetails wenn die Eigene Übersicht den Namen "myContext" verwendet).

Dieser spezifische Kontext kann z. B. verwendet werden, um dem View, der die zugeordnete Erfassungsmaske anzeigt, spezifische Ribbon-Makros zuzuordnen.

WICHTIG◄ Per Standard hat der Aufrufkontext keinen Einfluss auf die Auswahl der anzuzeigenden Erfassungsmaske, die hier ausschließlich Zuordnungskriterien nach dem Best-Matching-Prinzip berücksichtigt werden. Soll mit dem spezifischen Kontext auch ein spezifisches Maskenlayout verknüpft werden, müssen daher Zuordnungskriterien neu eingerichtet oder so angepasst werden, dass der Kontext die Auswahl beeinflussen kann. Dies ermöglicht die vom System bereitgestellte Variable $viewName$, deren Wert beim Öffnen der Detailansicht entweder den Viewname der aufrufenden Übersicht enthält oder den spezifischen Kontext für die Detailansicht. Letzteres betrifft den Fall, dass die Option Spezifischer Kontext (9) verwendet wird und der Aufruf der Detailansicht direkt aus dem Menü erfolgt.

Bezogen auf unser Beispiel sollte ein Zuordnungskriterium per Variablenregel die Variable $viewName$ also gegen folgende Werte prüfen:

  • Bzgl. Aufruf aus der Eigenen Übersicht: de.lobster.scm.common.bto::CommonBTO|listSearchWindow|NEW|myContext

  • Bzgl. Aufruf aus dem spezifischen Menüpunkt: de.lobster.scm.common.bto::CommonBTO|detailsWindow|NEW|myContextDetails