URL: ftp(s)://<URL oder IP des Integration Servers>
Der Integration Server kann als FTP-Server fungieren.
Für jede per FTP hochgeladene Datei wird geprüft, ob sie einem Profil zugeordnet werden kann und damit ein Job gestartet wird. Ein Profil wird zugeordnet, wenn Benutzer und Verzeichnis mit den Angaben im Profil übereinstimmen und das Dateimuster zutrifft. Wenn mehrere Profile bereit sind, eine konkrete Nachricht anzunehmen, entscheidet das Profil-Scoring. Bei diesem Eingangsagenten kann eine Überprüfung auf eine Maximalgröße der Eingangsdateien erfolgen. Siehe Abschnitt Maximalgröße für Messages und Dateien. Der Username des FTP-Users wird von der System-Variable VAR_SENDER übernommen.
Einstellungen
(1) Dateimuster: Muster für den Dateinamen. Es können mehrere, durch das Pipezeichen (|) getrennte, Dateimuster eingetragen werden (z. B. *.txt|*.csv).
(2) Nur bei Unterverzeichnis: Hier kann die Reaktion auf eingetroffene Dateien auf ein bestimmtes Verzeichnis eingeschränkt werden. Im aktuellen Profil werden nur Dateien berücksichtigt, die dem Dateimuster entsprechen und in dem hier eingetragenen Verzeichnis abgelegt wurden. Das Verzeichnis kann auch den Platzhalter $USER$ enthalten, dann wird dieser Platzhalter durch die Login-Kennung ersetzt. Damit lässt sich z. B. /daten/$USER$/ablage abbilden.
(3) Erst bei Logout empfangene Daten verarbeiten: Die Bearbeitung der Daten startet erst beim Logout des jeweiligen Benutzers. Hinweis: Siehe auch System-Variable VAR_SYS_LASTINBULK.
(4) Leere Dateien akzeptieren: Ist diese Checkbox gesetzt, dann werden auch leere Dateien (0 Bytes) angenommen. Wichtiger Hinweis: Damit solche Dateien überhaupt beim Eingangsagenten landen, muss die System-Property hub.datawizard.acceptEmptyFtpFiles den Wert true haben (Konfiguration siehe dort).
(5) Fenster links: In dieser Liste werden alle im System definierten und aktiven FTP-Kanäle zur Auswahl (siehe Pfeile) angeboten. Hinweis: Siehe auch Abschnitt FTP, FTPS, SSH, SCP, SFTP.
(6) Ausgewählte Partnerkanäle: In dieser Liste rechts erscheinen alle ausgewählten und aktiven FTP-Kanäle. Es muss mindestens einer ausgewählt werden.
Beispiel
Die folgende Abbildung zeigt die Arbeitsweise des FTP-Eingangsagenten.
Der FTP-Server stellt eine maximale Anzahl von FTP-Verbindungen zur Verfügung. Über diese FTP-Verbindungen können FTP-Benutzer Dateien in die zugewiesenen Verzeichnisse einstellen. Nachdem eine Datei erfolgreich eingestellt wurde (bzw. umbenannt), wird sofort geprüft, ob ein Profil die Datei verarbeiten soll. Gibt es ein zutreffendes Profil, wird die Verarbeitung gestartet, indem ein Job in die Job-Queue gestellt wird. Im Normalfall ist die Job-Queue leer, die Verarbeitung startet unmittelbar. Dies hat zur Folge, dass die eingestellte Datei sofort als Job-Backup gesichert und die ursprüngliche Datei gelöscht wird.
In der folgenden Abbildung ist das Zeitverhalten graphisch dargestellt.
(1) Start der Übertragung der ersten Datei.
(2) Die Übertragung wurde erfolgreich durchgeführt, sofort wird ein Backup angelegt und mit der Analyse der Quelldaten begonnen.
(3) Nach Erstellung des Backups wird die eingestellte Datei gelöscht. Die Datei ist deshalb nur sehr kurz im Verzeichnis zu sehen.
Die Abarbeitung der unterschiedlichen FTP-Verbindungen geschieht gleichzeitig und sehr performant. Clients, die nach dem Einstellen der Dateien deren Existenz überprüfen wollen, haben mit dieser Geschwindigkeit oftmals Probleme. Bis zum Eintreffen des get-Befehls sind die Dateien meist bereits aus dem FTP-Verzeichnis gelöscht worden.
Hinweis: In Zusammenarbeit mit einem DMZ-Server kann die Benutzerverwaltung des DMZ-Servers verwendet werden.
Hinweis: Es kann vorkommen, dass beim Herunterfahren des Integration Servers noch FTP-Benutzer angemeldet sind. Normalerweise werden diese Sessions nach Ablauf einer (einstellbaren) Wartezeit vom Integration Server beendet und der FTP-Service heruntergefahren. Sollen die FTP-Sitzungen jedoch nicht automatisch beendet werden, kann dieses Verhalten mit der Option stopServices eingestellt werden. Ist die Option aktiviert, wird die maximale Wartezeit beim FTP-Service ignoriert. Das folgende Listing zeigt die Option in der Konfigurationsdatei ./etc/startup.xml im Abschnitt com.ebd.hub.datawizard.app.DataWizard. Per Default ist dieser Eintrag auskommentiert. Die Option gilt auch für den SMTP-Service.